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AutorenbildGabriela Vanin

PRANAYAMA - ein Einblick, zwei Anleitungen

PRANAYAMA

bewußtes Atemlenken, Atemvertiefen; kontrollierte Atemausdehnung

PRANA = (Lebens)Energie

AYAMA = Erweiterung, Ausdehnung, Kontrolle


Anuloma Viloma – die Wechselatmung ohne Atempausen

Die Wechselatmung ist ein tolles Pranayama, das dich jederzeit wieder in deine Mitte zurückbringt. Es steigert deine Lungenkapazität, wirkt ausgleichend und kann zu jeder Tageszeit praktiziert werden. Vom Prinzip her atmest du abwechselnd durch das linke und das rechte Nasenloch. Anuloma bedeutet „dem Weg folgen“, Viloma drückt aus, dass wir die Richtung wechseln.

  • Um zu beginnen begib dich in eine bequeme Sitzposition. Dann bringst du deinen rechten Zeige- und Mittelfinger zum Daumenballen und kannst so mit Daumen, Ringfinger und kleinem Finger eine Zange bilden, das ist auch als Vishnu Mudra bekannt.

  • Lass den Atem zuerst ruhig und frei fließen und schließ dann mit dem Daumen sanft das rechte Nasenloch. Atme gleichmäßig und vollständig durch das linke Nasenloch ein und zähle dabei bis fünf.

  • Dann wechselst du die Seite und verschließt mit Ringfinger und kleinem Finger sanft das linke Nasenloch, während du rechts ausatmest und gleichmäßig bis 5 (viell bis 10) zählst.

  • Atme rechts wieder ein und zähle dabei bis fünf.

  • Verschließ das rechte Nasenloch und atme bis 5 (viell bis 10) zählend links aus.

Das ist eine Atemrunde, du kannst davon ca. 10-20 (oder auch etwas mehr) machen. Generell gilt, dass deine Ausatmung länger als deine Einatmung sein sollte, aber auch hier ist zu bedenken, dass du dabei entspannt bleiben solltest. Mache auch bei Pranayama-Übungen nichts was deinem Körper nicht gut tut und finde deinen ganz eigenen Rhythmus.


Nadi Shodana – die Wechselatmung mit Atempausen

Bei Nadi Shodana liegt das gleiche Prinzip wie bei Anuloma Viloma vor, nur dass zusätzliche Atempausen eingehalten werden. Sobald du Anuloma Viloma regelmäßig geübt hast, kannst du weitergehen und dich mit Nadi Shodana vertraut machen. Das Grundgerüst der Verhältnisse ist z.B. 4:16:8 (oder weniger), also bis 4 zählen beim Einatmen, bis 16 zählen während der Atempause, bis 8 zählen beim Ausatmen.

Auch hier gilt: Du solltest nie in Atemnot kommen oder dich verspannen. Taste dich langsam heran, erlaube deinem Körper mit diesen Techniken vertraut zu werden ohne ihn zu etwas zu zwingen. (Schwangeren und Kindern wird nicht empfohlen diese Variante mit Atempausen zu üben.)


Bei beiden Übungen ist der Atem fein und kaum hörbar. In der hinduistischen Tradition wirken beiden Varianten reinigend auf unsere feinstofflichen Energiekanäle, die Nadis. Nur wenn diese Kanäle frei von  Blockaden sind, können wir Freude und Ausgeglichenheit erleben. Nimm dir nach jeder Atemübung ein paar Momente Zeit, um in Stille der Wirkung nachzuspüren und bleibe eine kurze Zeit lang ganz bei dir.

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